Und wieder steh ich in der Bar, der Tequila löst meine nicht grad positiven Gedanken allmählich in wohlgefallen auf. Zumindest vorerst. Auch ich habe mittlerweile begriffen, dass diese Gefühle, diese Gedanken, der ganze Scheiss eben irgendwann wieder zum Vorschein treten.
„Noch einen bitte!“ Wow, höflich bin ich heute. Ich fühl mich ein bisschen wie der Säufer aus dem kleinen Prinzen:
„Warum trinkst du?“ „Ich trinke um zu vergessen.“ „Was willst du denn vergessen?“ „Ich will vergessen, dass ich mich schäme.“ „Und warum schämst du dich?“ „Ich schäme mich, weil ich saufe…“
Und ja, ich schäme mich. Nicht weil ich saufe, die Rechnung dafür bekomme ich sowieso am nächsten Morgen. Ich schäme mich dafür, dass ich immer alles vermassel, was ich in die Finger bekomme. Meinen Job, meine Beziehung, mein Leben.
„Noch einen! Achwas, lass gleich die ganze Flasche hier!“
Ich werde heute sowieso keinen Stich mehr landen, da kann ich mir auch richtig die Kante geben…