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Blackout… (2)

6 Nachrichten sind von meinen Freunden, die zumindest für die ersten 2 Stunden der Nacht mit mir unterwegs waren. Die letzte Nachricht jedoch kam von einer unbekannten Nummer. „Wir wissen genau was du bist. Es wird nicht unsere letzte Begegnung gewesen sein“. Ich habe keine Ahnung, was diese Nachricht mir sagen soll, noch von wem Sie zu kommen scheint. Egal, darum kümmere ich mich später.

Da der Kater noch immer keine Anstalten macht meinen Kopf wieder freizugeben fällt mir das Nachdenken ohnehin viel zu schwer. Im TV dudelt das übliche geistlose Programm zur Mittagszeit. Zwischen all den Doku-Soaps in denen Möchtegern C-Promis sich aufs übelste Beschimpfen und Anwälte versuchen den armen Jungen von Nebenan vor dem Gefängnis zu bewahren finde ich dann doch eine Serie, die man sich anschauen kann. Während im TV also Ted in einer schier Endlosen Geschichte seinen Kindern erzählt, wie er seine Frau kennengelernt hat, döse ich nochmal weg. Ich träume von der letzten Nacht, von der Stimmung im Final, von den Geschichten meiner Freunde, von dem erscheinen meiner Ex-Freundin. Ich weis nicht mehr was Sie zu mir gesagt hat, ich erinnere mich nur noch an die Gedanken die mir durch den Kopf geschossen sind, als ich sie gesehen habe. „Warum habe ich Idiot sie eigentlich gehen lassen?“.

Schweißgebadet wache ich auf, mein Handy klingelt. Es ist Karl. „Wo bist du, du musst sofort herkommen, gestern ist was krasses passiert. Komm sofort her“, lauten seine Worte. Noch immer schlaftrunken und mit noch immer brummendem Schädel sage ich zu. Nach der für heute zweiten Falsche Wasser schnappe ich meine Sachen und mache mich auf den Weg. Mein Auto hatte ich gestern in der Stadt stehen lassen. Wie ich nach Hause gekommen bin ist mir noch immer schleierhaft, denn eigentlich wollte ich bei Karl übernachten. Glücklicherweise ist der Bahnhof von mir nur 5 Minuten entfernt und die Fahrt in die Stadt dauert auch nur wenig länger.

Wie langsam die Zeit vergeht, wenn man eine harte Nacht hinter sich gebracht hat ist auch eines dieser Rätsel, die ich nie lösen konnte. Die Knöpfe im Ohr sitze ich in der Bahn und starre aus dem Fenster. „Have you ever felt alone in a crowded room“ singt mir die Stimme von Andrew McMahon ins Ohr. Ein toller Song unter der Flagge von Jack’s Mannequinn. Und ja, ich kenne das Gefühl alleine zu sein. Dieser ganze Trend mit den Smartphones hat die Welt zu einem Überfüllten Platz gemacht, auf dem doch jeder alleine ist. Konversation ist auf ein Minimum reduziert, denn jeder der was auf sich hält hat weisse Kabel im Ohr. Diese modernen Scheuklappen, die den Blick nur noch auf das wesentliche richten – das Smartphone. Aber was rege ich mich auf, ich bin ja selbst nicht besser.

Endlich bei Karl angekommen macht er mir total aufgekratzt die Tür auf. Wüsste ich es nicht besser, würde ich sagen er hat irgendwelche Aufputschmittel genommen, doch alles was Karl an Drogen nimmt, macht einen höchstens müde und träge. „Wie geht es dir“, fragt er mich. „Nujoar, ich war schon mal besser drauf – könntest du etwas leiser reden?“, erwidere ich nur. Er drückt mir ne Tasse Kaffee in die Hand und führt mich in sein Zimmer. Er wolle mir ein Video von gestern Zeigen. Auf seinem Bildschirm scheint schon ein Bild davon zu prangern. Ich sehe eine große Explosion, und direkt mitten drin: Mein Gesicht.

Fortsetzung folgt…

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